Alle Gefühle sind wichtig - wirklich? 🤔

Alle Gefühle sind wichtig - wirklich? 🤔

Verschiedene Studien belegen, dass Kinder, die ihre Gefühle erkennen und benennen können, im Leben glücklicher, erfolgreicher und psychisch gesünder sind (z.B. Cohn und Fredrickson 2009).

Aber müssen dafür wirklich ALLE Gefühle wichtig sein?

Angenehme und unangenehme Gefühle? 

Bevor wir zu der Antwort (die Ja ist 🙃) kommen, möchte ich gerne erst einmal auf eine Begrifflichkeit eingehen, nämlich die emotionale Kompetenz bzw. emotionale Intelligenz. 

Ich werde in diesem Blogbeitrag von emotionaler Kompetenz sprechen, da ich diesen Begriff treffender finde, um ihn von der typischen Vorstellung der Intelligenz zu trennen. 

Emotionale Kompetenz bezeichnet das Erlernen emotionsbezogener Fähigkeiten (Emotionsausdruck, Emotionsverständnis, Emotionsregulation) und Empathiefähigkeit. Emotionale Kompetenz bezeichnet also die Fähigkeit, die eigenen Gefühle auszudrücken, zu regulieren und zu verstehen und Verständnis für die Gefühle anderer aufzubringen. (Stangl, 2022)

✨✨✨

Und jetzt nehme ich dich mal kurz mit auf ein Gedankenspiel ❤️ 

Stell dir vor, du bist ca. 7 Jahre alt und hast dich heute verabredet mit einer Freundin. Ihr wollt auf den Spielplatz gehen und habt schon letzte Woche das Treffen vereinbart. 
Du freust dich schon so dolle auf diesen Tag, dass du schon die letzten zwei Tage darauf hinfieberst und endlich ist es soweit, heute um 16 Uhr kannst du mit deiner Freundin spielen. 
Um 15 Uhr kommt deine Mama in dein Zimmer und sagt dir, dass die Mutter deiner Freundin gerade angerufen hat und dass deine Freundin heute leider doch nicht kann.
Du bist so traurig, du hast dich so gefreut und das schon die ganzen letzten Tage. Du hast dir schon überlegt, was ihr genau auf dem Spielplatz machen könnt und was ihr spielen könnt. Du hast bereits alles an Hausaufgaben erledigt, damit du dich voll und ganz auf das Spielen und das Treffen konzentrieren kannst. Und jetzt das! Das Treffen wird verschoben 😪😪😪 
Du bist total traurig und dir kullern Tränen die Wangen runter! 
Dann sagt deine Mama zu dir "Ist doch nicht so schlimm, du musst nicht weinen, ihr könnt euch doch wann anders treffen!"...
Als Erwachsene denkst du dir jetzt vielleicht "Ist ja wirklich nicht so schlimm, aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben" oder "Ist natürlich schade, aber das holen wir nach!"... 
Aber vergiss nicht! Du bist 7 Jahre alt, also was kommt dir in den Kopf???
Vielleicht so etwas wie "Ich bin so traurig, aber laut Mama ist es gar nicht schlimm... Aber es ist schlimm! Warum versteht sie mich nicht?" oder "Es gibt gar keinen Grund zu weinen, ich sollte nicht weinen!" oder vielleicht auch "Warum weine ich denn jetzt, obwohl Mama sagt es ist gar nicht schlimm? Ich bin anscheinend nicht normal!"... 

Denkst du jetzt, das ist ein wenig weit hergeholt, anhand dieser einen Situation? 🤔

Natürlich löst nicht eine einzige Situation aus, dass ein Kind sich nicht okay fühlt oder die eigenen Gefühle lieber unterdrücken und verdrängen möchte. Dennoch ist es wichtig, sich bewusst zu machen, wie schnell ein Kind (aus der kindlichen Perspektive) wahrnehmen kann, dass es nicht in Ordnung ist oder die eigenen Gefühle nicht in Ordnung sind, weil die Eltern oder andere Erwachsene sagen, dass es doch alles gar nicht so schlimm sei. 

Und dann nochmal zurück zu unserer eigentlichen Frage...

 

Alle Eltern möchten gerne ein Kind, dass:

✨ selbstbewusst ist
✨ Selbstvertrauen hat
✨ empathisch (mitfühlend) ist
✨ höflich ist
✨ Freunde hat
✨ glücklich ist
✨ zufrieden ist

Ich möchte nicht sagen, dass der Umgang mit Gefühlen und das Erlernen von "Alle Gefühle dürfen da sein und sind wichtig!" die einzige Komponente dafür darstellt, aber es ist eine nicht unbedeutende Komponente!

Ein Kind, dass Zugang zu den eigenen Gefühlen hat und diese wertschätzt ist selbstbewusst!
Ein Kind, dass mit den eigenen Gefühlen umzugehen gelernt hat, hat Selbstvertrauen!
Ein Kind, dass Gefühle benennen und wahrnehmen kann, ist empathisch und mitfühlend!
Ein Kind, dass Gefühle anderer wahrnimmt und wertschätzt, ist höflich!
Ein Kind, dass die eigenen und andere Gefühle einordnen kann, hat gute Freunde!
Ein Kind, dass weiß, dass alle Gefühle da sein dürfen, ist glücklich!
Ein Kind, dass weiß, dass es die Gefühle zeigen darf, ist zufrieden!

Stimmst du dem zu? ❣️

Und jetzt stell dir mal vor Kinder kennen nur bestimmte Gefühle, nicht alle...
Stell dir vor Kinder können mit angenehmen Gefühlen umgehen, aber nicht mit unangenehmen...

 

Was würde das, für die oben genannten Wünsche der Eltern für die Kinder, bedeuten?

 

Kommentiere gerne unter dem Blogbeitrag und gib mir gerne eine Rückmeldung 🍀

Siehe dir auch gerne meinen vorherigen Blogbeitrag an (Emotionen und Gefühle)

Bis dahin wünsche ich dir eine schöne Woche und sage bis nächste Woche,

deine Jenny von JNCoaching


ÜBER DIE AUTORIN

Autor

Jenny Neubacher

Jenny Neubacher ist die Gründerin von JNCoaching und ist Erzieherin, ganzheitliche Kinder- und Jugendcoachin, Familiencoachin, Lerncoachin, Entspannungs- und Stresspräventionstrainerin. 
Wenn du mehr über Jenny wissen möchtest, dann klicke hier.

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